Medemblik

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Nordholland/Texel/Ijsselmeer

Ein Traum für Hunde und ihre Halter

Ich kenne bisher keinen Flecken auf dieser Erde, wo Hunde so entspannt miteinander umgehen, wie an den Stränden von Hollands Nordseeküsten. Insgesamt ist das Strandleben von Oktober bis April ein ruhiges Zusammensein, bei dem sich gerade sozialverträgliche Hunde, und auch solche, die es werden wollen (aka Moonie), ohne Leine unter Menschen mit und ohne Hund tummeln. Diese Tiefenentspanntheit scheint sich auf alles zu übertragen, und plötzlich sind auch spielende Kinder im Sand für Moonie kein Thema mehr. Ich war baff und habe die Ausflüge ans Meer mit meinen Hunden an die raue Nordseeküste Hollands extrem genossen.

Ein besonderes Highlight unseres fünftägigen Trips war der Besuch der Insel Texel. Schon die Überfahrt von Den Helder mit der Fähre war ein echtes Abenteuer. Eigentlich wollten wir in das Ecomuseum. Dort kann man jede Menge über die See erfahren und auch "gestrandete" Robben, die in der Auffangstation aufgeppelt werden, besuchen und sogar adoptieren. Aber keine Sorge, der Seehund wird nicht an der Kasse eingetütet, sondern man unterstützt damit die Pflegestation und spätere Auswilderung des neuen Schützlings. Aber leider derzeit wegen Corona geschlossen. Zwar ist die Insel nicht gross, dennoch würde ich eine Übernachtung empfehlen, da man alle Schätze, die sie zu bieten hat, unmöglich an einem Tag sehen kannn.

Auch die Ostküste in Hollands Norden ist einzigartig. Das meist ruhigere Wattmeer ist eine tolle Kontroverse zu den tobenden Wellen der Nordsee auf der anderen Seite. Diese Ruhe genossen wir immer extrem, wenn wir von den Stränden der Nordsee zurück kamen. Denn unsere Ferienpension fanden wir in der Nähe des kleinen Küstenstädtchen Medemblik am Ijsellmeer bei Silke und ihren Hunden. Da sie seit November 2019 einen Pflegehund von mir adoptiert hat, war es ein lang gehegter Wunsch von mir, sie zu besuchen. Denn mit vier Hunden ist es nicht immer ganz leicht, eine Unterkunft zu finden. Für Silke allerdings war das keine Frage. Wo genau wir untergekommen sind, könnt ihr unter www.ferienzimmer-holland.de sehen. Das Preisleistungsverhältnis ist sensastionell, die Athmosphäre herzlich familiär und das Frühstück, das Silke mit viel Liebe zubereitet, fast schon legendär. Meine Hunde und ich, wir haben uns da sehr wohl gefühlt und auch am Ijsselmeer, ein Binnengewässer, dessen Name vielleicht auf den ersten Blick täuschen könnte, bietet wunderschöne Orte zum Verweilen. Hier kann man die Seele baumeln lassen und neue Kraft tanken.

In Den Oeven starten sogar die Schiffe, die an die Robbenbänke des Watts fahren. Bei schönen Wetter sonnen sich hier die Seehunde im Sand. Leider war auch dies in der Coronazeit nicht möglich, aber Silke erzählte mir, dass Hunde an Bord sogar erlaubt sind, so dass ich meine sogar auf die zweineinhalb stündige Fahrt hätte mitnehmen können. Da wir aber sicherlich nicht das letzte Mal hier waren, wird das einfach nachgeholt, sobald die Ausflüge wieder möglich sind. Der Spaziergang auf einem der Deiche des malerischen Küstenörtchens war aber auch sehr abwechslungsreich und gab erste Einblicke in die spannende Flora und Fauna des Wattmeeres, das direkt an den Deich grenzte.

Ein weiterer Höhepunkt der Reise ereilte mich auf der Rückfahrt von Den Oever. Parallel der Landstrasse schütze ein Deich das dahinter liegende Land. Für gewöhnlich werden sie von Schafen beweidet. Immer wieder beobachtete ich die Herde. Manchmal fallen sie aber aufgrund des schweren Fells, besonders wenn es geregnet hat einfach um. So auch an diesem Tag, und das Tier in NOT schien es von selbst nicht mehr auf die Hufen zu schaffen. Schnell parkte ich am Strassenrand, da ich schon mal gehört hatte, dass ein Schaf in Bauchlage in ernster Lebensgefahr ist und man es wieder aufschubsen müsste, um es zu retten. Gesagt, getan eilte ich über die Wiese und half dem Schaf beim Aufstehen. Die anderen schauten neugierig zu und kamen dann näher, beschnupperten das gerette Schaf, anschließend mich. Ich war verdutzt, denn eigentlich sind sie sonst eher misstrauisch, zumal es sich biologisch gesehen um Fluchttiere handelt. Umso erstaunter war ich, als eines mich sichtlich anstupste und am Kopf gekrault werden wollte. Auch diesen Wunsch erfüllte ich gerne und innerlich tanzte mein Herz vor Freude. Ihre neue Schäferin hatte die Herde in mir nicht gefunden, zumal meine anderen Schafe im Wolfspelz geduldig im Auto warteten und genau beobachteten, was die Muddi jetzt schon wieder anstellt. Aber vergessen werde ich sie nie und sie schenkten mir ein ganz besonderes Erlebnis in Mitten ihrer Herde und machten die relativ verregnete Heimfahrt zu einem unglaublich intensiven Erlebnis. Neue Passion: Schafsschubser, vielleicht kann ich das sogar Raiko auf seine alten Tage noch beibringen. Schließlich ist er ein Herdenschutzhund und ich werde nie vergessen, wie freudig erregt er war, als wir auf einem kleinen Hof im Schwarzwald auf ein von seiner Mutter verstossenes Lämmchen trafen, Raiko es beschnupperte und sofort abschlecken wollte. Aus Menschensicht kam das fast einer Spontanadoption gleich. Aber das ist eine andere wunderbare Geschichte, die ich mit meinen Hunden erleben durfte.

Schweren Herzens machte ich mich dann nach fünf wundervollen und sehr entspannten Tagen auf den Rückweg nach Deutschland, wohlwissend, dass ich spätestens nächstes Jahr wieder komme.

Herzlichen Dank nochmal an Silke und ihr Team, mit und ohne Fell, es waren unvergessliche Tage.
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