Zähne putzen

Zähneputzen – warum es so wichtig ist

Mundgeruch beim Hund ist nicht nur lästig, sondern kann ein Anzeichen für ernstzunehmende Zahnprobleme sein, die unbehandelt nicht nur zum Verlust der Zähne führen können, sondern auch weitere Krankheiten verursachen können. Deswegen sind gesunde Zähne bis ins hohe Alter ein wichtiger und nicht zu vernachlässigender Faktor für die Gesundheit des Vierbeiners.

Doch manche Hunde zeigen ein regelrechtes Abwehrverhalten, sobald man ihnen ins Maul fasst. Deswegen lernen die Welpen bei mir in der Schule schon spielerisch, dass es völlig normal ist, wenn Bezugsperson, später auch im Rahmen eines Medical Trainings der Tierarzt, in den Mund geht. Zu Anfangs verwende ich dafür einen Fingerling, der erst einmal nur mit Wasser befeuchtet ist. Gerade bei den Kleinen ist das in der Regel kein Problem. Wichtig ist nur, das Meideverhalten des Welpen zu erkennen und dann auch sofort damit aufzuhören und etwas anderes, was ihm gefällt, zu machen. Gerne zeige ich euch auch in einem Training, worauf es ankommt und wie man eine gute langfristige Gewöhnung erzielt. Dies funktioniert auch bei älteren Hunden gut, solange man sorgsam ist und keinen Druck aufbaut. Bei Amie, die erhebliche Zahnprobleme hatte, habe ich auch zuerst mit einem Fingerling begonnen. Mittlerweile ist das Putzen mit einer Ultraschallzahnbürste kein Problem mehr, so dass wir ihre Mundhygiene stabilisieren konnten. Amie ist von ihrem Grundcharakter ein Hund, bei dem man sehr vorsichtig sein muss, in dem was man tut. Sonst ist sie sehr schnell eingeschüchtert. Durch einen langsamen und spielerischen Aufbau und danach ganz viel Schmusen toleriert sie es nun aber, da sie weiß, dass es zwar etwas unangenehm ist, aber nichts schlimmes passiert. Auch Candie und Raiko war es am Anfang unheimlich, die Gewöhnung ging aber deutlich schneller. Moonie hingegen, mit der ich seit Welpenalter geübt habe, hat es am Besten toleriert. Deswegen ist es für uns ein zwingendes Muss, es den Kleinen so früh wie möglich bei zu bringen. Noch ein kleiner Tipp: Beginnt bei der Gewöhnung mit den Seitenzähnen und spart die Frontzähne zuerst aus. Bitte auch zuerst einmal den Hund die Zahnbürste ausgiebig beschnuppern lassen, damit der Fellkollege die Situation besser einschätzen kann. Gerne auch mal tiefer in die Seitentaschen gehen. Wenn das alles gut funktioniert und fast schon zur Routine geworden ist, darf man sich auch an die Frontzähne wagen. Nur eine Bitte: Wenn der Hund anfängt zu niesen, sofort aufhören und es später nochmal versuchen. Denn gerade die Schnauze des Hundes ist sehr empfindlich und auch seine Nase sollte beim Zähneputzen weder berührt noch festgehalten werden. Lasst euch nicht entmutigen, ihr werdet sehen, mit jedem neuen Versuch wird es besser klappen.

Gesundheitliche Gründe
Auch Hunde können Karies bekommen, wenn auch viel seltener als Menschen. Die Gründe hierfür liegen meist in einer zuckerhaltigen Ernährung (manche Leckerlies haben einen hohen Zuckergehalt). Aus ihm entwickelt sich unter Einwirkung der Mundflora eine Säure, die den Zahnschmelz angreift. Über die daraus entstehenden Löcher können Bakterien über den Wurzelkanal eines kariösen Zahnes in den Organismus kommen.

Mit einer Ultrazahnbürste lässt sich auch der Zahnstein gänzlich entfernen. Zahnstein kann beim Hund eine Parondontose begünstigen, was langfristig unbehandelt einen Rückgang des Zahnfleischs mit sich bringt und sehr oft zum Verlust der Zähne führt. Vielleicht musste der Zahnstein früher bei euren Fellnasen vom Tierarzt in Narkose entfernt werden. Beim regelmäßigen Einsatz einer Ultraschallzahnbürste hat man sehr gute Chancen, dass diese Behandlungen künftig nicht mehr notwendig sind und man das Gebiss des Hundes bis ins hohe Alter vollständig erhalten kann. Denn gerade Entzündungen im Mund können – besonders im Alter - aufgrund der Keime ein ernstzunehmendes Problem darstellen und sich auf den kompletten Gesundheitszustand negativ auswirken. Bakterien, die sich in Zahnfleischtaschen einnisten, provozieren in manchen Fällen eine Schädigung des Kieferknochens. Sie können aber auch in die Blutbahn gelangen und so im ganzen Körper Schäden an Herz, Leber und Niere auslösen. Manche Hunde entwickeln sogar Diabetes.

Symptome für Zahnschmerzen:

Neben Mundgeruch kann auch ein gerötetes, geschwollenes Zahnfleisch ein Indikator für Zahnprobleme sein. Verfärbungen und Zahnstein sind weitere Anzeichen. Gerade Zahnstein, meist ein Geflecht aus Ablagerungen und Keimen, ist eine ernstzunehmende Bedrohung für die Gesundheit des Hundes. Manche Hunde kauen bei Zahnschmerzen auch nur noch einseitig, scharren mit der Pfote am Mund oder reiben ihre Schnauze am Boden.

Fazit: Regelmäßige Zahnpflege beim Hund erspart das Entfernen von Zahnstein in Narkose, unterstützt den Hund in seiner Gesundheit und erhält sein Gebiss bis ins hohe Alter.

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